Quelle: |
Bundesfinanzhof |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 22.10.2024 |
Aktenzeichen: | VIII R 19/22 |
Vorinstanz: |
FG Sachsen-Anhalt |
Art des Dokuments: | Urteil |
Datum: | 13.10.2022 |
Aktenzeichen: | 4 K 931/20 |
Schlagzeile: |
Benutzungspflicht des beSt für Steuerberatungsgesellschaften ab dem 01.01.2023
Schlagworte: |
Berufsausübungsgesellschaft, besondere elektronische Steuerberaterpostfach, beSt, Betreuung, Erziehungsbeihilfe, Jugendhilfe, Selbständige Arbeit, Steuerbefreiung, Steuerberaterpostfach, Steuerberatungsgesellschaft, Verfahrensrecht, Wiedereinsetzung
Wichtig für: |
Steuerberater
Kurzkommentar: |
1. Berufsausübungsgesellschaften nach § 3 Satz 1 Nr. 2, § 49 des Steuerberatungsgesetzes, die in das Steuerberaterverzeichnis eingetragen sind, sind gemäß § 52d Satz 1 und 2 der Finanzgerichtsordnung (FGO) verpflichtet, seit dem 01.01.2023 das besondere elektronische Steuerberaterpostfach (beSt) zu nutzen.
2. Der Senat teilt nicht die im Beschluss des X. Senats des BFH vom 17.04.2024 - X B 68, 69/23 (BFH/NV 2024, 845, Rz 17 ff.) --in einem nicht tragenden Teil der Entscheidung-- geäußerten Zweifel zu der Frage, ob zum 01.01.2023 ein auf gesetzlicher Grundlage wirksam errichteter sicherer Übermittlungsweg im Sinne des § 52d Satz 2 i.V.m. § 52a Abs. 4 Satz 1 Nr. 2 FGO bestand.
3. Die Wiedereinsetzung in die wegen Nichtnutzung des beSt versäumte Revisionsbegründungsfrist kommt in Betracht, wenn die zuständige Steuerberaterkammer über die Nutzungspflicht des beSt unzutreffend und unvollständig informiert und der Prozessbevollmächtigte darauf vertraut hat.
FGO § 52a Abs 4 S 1 Nr 2, § 52d S 2, § 56,
StBerG § 86f Nr 2, § 157e, § 49, § 3 S 1 Nr 2,
StBPPV § 2 Abs 4, § 15, § 24,
GG Art 19 Abs 4, Art 80,
AO § 357, § 164 Abs 2 S 2, § 110
Tenor:
Die Revision der Kläger gegen das Urteil des Finanzgerichts des Landes Sachsen-Anhalt vom 13.10.2022 - 4 K 931/20 wird als unbegründet zurückgewiesen.
Die Kosten des Revisionsverfahrens haben die Kläger zu tragen.